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Beten hilft wirklich!

Die Geschichte mit den Skorpionen hat uns in den ersten Wochen schon ziemlich belastet. Es gab eine Woche da entdeckten wir täglich mindestens eines dieser Viecher vor oder ihm Haus. Es war nicht mehr schön!  

In dieser Woche hat uns eine Gemeinde aus München angefragt, ob wir Anliegen hätten, da sie am Freitag ein Gebetstreffen hätten. Natürlich haben wir das mit den Skorpionen gemeldet. Für uns sehr ermutigend: nach diesem Freitag hatten wir zehn Tage Ruhe von den Skorpionen. Sie tauchten danach zwar sporadisch wieder auf, aber wir waren sehr dankbar zumindest mal ein paar Tage ohne sie gehabt zu haben!

Erhört Gott immer alle Gebete? Nein, wir kennen auch Beispiele, wo aus unserer Sicht nichts passiert ist. Wie er auf unsere Gebete reagiert steht im ja aber auch frei, er ist ja Gott und steht über uns! Trotzdem finden wir es sehr ermutigend, wenn wir immer wieder erleben dürfen, wie Gott nach dem Beten teils sogar übernatürlich wirkt.  

Da hilft nur noch: beten!

Posted by admin at 00:30 on 21.04.2018

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Immer wieder betonen wir, wie wichtig für uns das Gebet ist. So berichten wir auch in unserem Rundbrief über aktuelle Anliegen und Gebetserhörungen.  Wir tun dies, weil wir glauben und erleben, wie Gott durch Gebete wirkt. Aber geht’s beim Gebet nur darum unsere Anliegen bei Gott zu platzieren? Manchmal erweckt es schon diesen Anschein. So z.B. in einem Artikel von spiegel.de, der kürzlich erschien, wo zur Niederlage Dortmunds der Titel geschrieben wird «Da hilft nur: beten!».
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Diese Aussage scheint einer gängigen Wahrnehmung des Gebets zu entsprechen, wo dieses als ein letzter Ausweg zum Einsatz kommt, dann wenn alles andere nicht mehr greift. Aber Gebet ist mehr als das!

Es stimmt, dass es Bibelstellen wie der Psalm 50,15 gibt, wo Gott verheisst: «Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten…». Auch Jesus fordert seine Nachfolger auf «Bittet, und ihr werdet empfangen» (Joh 16,24). Aber so wie Jesus es uns vorgelebt hat, ging es ihm beim Gebet um mehr als nur einfach Notrufe abzusetzen. Es war vielmehr ein zentraler Aspekt der innigen Beziehung zu seinem himmlischen Vater. Hierdurch erkannte er, wo sein Vater durch ihn und mit ihm wirken wollte. So sagt Jesus: «Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn» (Joh 5,19). Dieses Lebensprinzip setzt eine hörende Gebetshaltung voraus, in der stets Gottes Führung gesucht wird. So ist auch zu verstehen, wenn Paulus die Christen auffordert unablässig zu beten (1. Thes 5,17). Es geht dabei um ein gemeinsames Unterwegsein mit unserem Schöpfer, der uns liebevoll führen möchte. Dieses sich-von-Gott-führen-lassen macht uns auch frei davon, uns vom vordergründig Dringlichen stressen zu lassen. Dazu sagt Jesus: «Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht» (Mt 11,29-30). Es geht dabei nicht darum immer mehr zu machen, sondern einfach grundsätzlich dort zu sein wo Gott mit uns wirken möchte. Er will dabei die Last unseres Alltags mittragen! Um dies in Anspruch zu nehmen, brauchen wir gerade auch in Zeiten von Stress «Auszeiten» in denen wir uns auf Gott ausrichten und auf ihn hören. Das ist nicht immer so einfach – insbesondere dann, wenn man sich von vielem Dringlichen umgeben fühlt.

Ein tolles praktisches Beispiel Jesu dazu finden wir in Markus 1,23-39. Jesus hatte bis spät abends vielen Menschen geholfen. Trotzdem stand er ganz früh auf, um zu beten. Bald darauf suchten ihn seine Jünger und konfrontierten ihn mit dem vordergründig Dringlichen: «Alle suchen dich». Daraufhin erwidert Jesus, dass es Zeit sei weiter zu ziehen. Diese etwas kuriose Szene, kann nur so verstanden werden, dass der Vater ihm gezeigt hatte, dass es an der Zeit war, weiter zu gehen – entgegen der Tatsache, dass es an diesem Ort noch viel zu tun gab.

Das Ganze mag schön und gut klingen, aber: greift so etwas im «echten» Leben? Ja, natürlich! Aber es muss geübt werden. Jeder, der Gott in seinem Leben zugelassen hat, hat dieses Vorrecht im Alltag mit Gott unterwegs zu sein. Die Frage die sich stellt ist: wollen wir das wirklich und sind wir auch bereit uns ihm dazu unterzuordnen oder möchten wir ihn lediglich als Feuerwehrmann im Hintergrund haben? Für uns persönlich geht es hier um eine gelebte Beziehung im Alltag.  Für uns, die wir in einem Umfeld von viel Not leben werden, ist dies ein wichtiges Prinzip, das wir in unserem Wirken anwenden möchten. Es gibt hier so viel Bedarf und Möglichkeiten sich einzusetzen, dass wir bis zum Ausbrennen dem Dringlichen nachrennen könnten. Wir sehen es daher als ein grosses Vorrecht, als Christen mit Gott unterwegs sein zu dürfen und dank seiner Führung uns viel fokussierter und folglich effizienter einzusetzen.