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Die Comarca

Das umstrittene Hoheitsgebiet der Ngäbe

Im Jahr 1997 bekamen die Ngäbe nach einem jahrzehntelangen Kampf die «Comarca» zugesprochen. Sie teilen das Gebiet mit der um einiges kleineren indigenen Gruppe der Buglé. Die Ngäbe-Buglé Comarca umfasst ein Fläche von fast 7000 km² im westen Panamas.

Diese Ngäbe-Buglé Comarca gilt offiziell als eine semi-autonome Region mit dem Status einer Provinz. Panama hat aktuell zehn Provinzen und fünf Comarcas. Während der Status als Comarca den Ngäbe und den Buglé theoretisch eine gewisse Eigenständigkeit gibt, funktioniert das Ganze in der Praxis nur sehr beschränkt. Einerseits hat die panamaische Regierung ihnen ein duales Regierungssystem aufgezwungen. Konkret dürfen sie zwar «traditionelle» Führungspersonen wie Häuptlinge wählen, aber parallel dazu gibt es auch noch die normalen staatlichen Strukturen, die sonst im ganzen Land gelten. Ein Bezirk hat dann zwar einen Häuptling, aber gleichzeitig auch einen Bürgermeister bzw. Distriktsvorsteher. Wer genau wann das Sagen hat, ist meist unklar. Abgesehen davon werden alle wichtigen Entscheidungen so oder so von Beamten in der fernen Hauptstadt getroffen.

Nebst diesem Chaos ringen die Ngäbe schon seit Jahrzehnten darum, als Einheit aufzutreten und gemeinsame für ihre Anliegen einzustehen. Leider haben aber die ständigen Machtkämpfe und interne Konflikte verhindert, dass sie eine einheitliche Stimme finden, welche die Regierung ernst nehmen müsste. Es existiert ein Mangel an Führungspersonen, die nicht nur darauf aus sind, persönlichen Profit aus ihrer Stellung zu schlagen. So konnte trotz der vielen Hoffnungen, die mit der Gründung der Comarca verbunden waren, diese Chance bisher kaum genutzt werden, um ihre Situation zu verbessern.

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