Hier kannst du dir einen Überblick über unsere Pläne und aktuelle Projekte verschaffen. Die meisten Vorhaben befinden sich erst in der Startphase und werden als Teil unserer langjährigen Planung Schritt für Schritt über die nächsten Jahre umgesetzt werden. Unser Ziel ist nicht möglichst schnell Projekte umzusetzen, sondern die Dienste in einer Art mit den Einheimischen gemeinsam aufzubauen, dass diese dann im Sinne der Nachhaltigkeit für lange Zeit nützlich sein können.
Ein wichtiges Prinzip unserer Arbeit ist, dass wir sehr vorsichtig sind materielle Hilfe an Einzelne weiterzugeben und primär in nützliche Strukturen, Netzwerke und Leute investieren möchten. Unser Engagemente soll dazu beitragen, die Ngäbe auszurüsten und zu ermutigen ihre Herausforderungen selbst zu meistern. Mehr Informationen dazu findest du unten im Abschnitt «Grundsätzliches - warum wir keine Geschenke machen».
Projekt-Übersicht
Aktuelle und geplante Projekte
Organisationsgründung
Unsere zukünftige Organisation in Panama soll unseren Arbeitszweigen bzw. Dienste im Gemeindebau und Entwicklungsbereich eine rechtliche Grundlage bieten. Sie soll als Ausgangspunkt dienen, um die mehrheitlich ehrenamtliche Mitarbeit in den indigenen Gebieten zu koordinieren. Der Aufbau zweckdienlicher Strukturen dieser Art sind für uns ein grundlegender Schritt für die Nachhaltigkeit der Arbeit, um diese nicht von uns abhängig zu machen.
Literaturdienst
Aktives Projekt: Es sollen über das ganze Ngäbe-Gebiet strategisch miteinander vernetzte Bücherlager mit lokalen Teams ins Leben gerufen werden. Mit dieser Struktur soll mit einheimischen Mitarbeitern der große Bedarf nach lokal verfügbaren, günstiger Literatur und Schulungsmaterial gedeckt werden. Menschen sollen durchs Lesen verändert werden und eine Perspektive und Hoffnung bekommen!
Ein Verlag für die indigenen Volksgruppen Panamas
In Planung: die Ngäbe und die anderen indigenen Volksgruppen des Landes sollen die Möglichkeit bekommen, schriftliches Material und Tonaufnahmen zu veröffentlichen und ihren Leuten verfügbar zu machen. Es geht dabei auch um die Bearbeitung von Themen, die von den Ngäbe dringend selbst angegangen werden müssen. Wir möchten mit diesem Projekt die Grundlage für eine "kleine Revolution" legen, vergleichbar mit der Erfindung der Druckerpresse in Europa.
Schulungs- und landwirtschaftliche Forschungszentren
Projekt-Idee: An diesen Orten sollen Schlüsselpersonen ausgebildet werden können, die dann andere lehren und begleiten. Gleichzeitig sollen hier auch wichtige Lehrinhalte der Landwirtschaft praktisch erforscht und die dringend benötigten alternativen Anbaumethoden getestet werden. Dies basiert auch auf unserem pädagogischen Ansatz, dass nichts vermittelt werden soll, was nicht selbst ausprobiert wurde und auch von der Lehrperson gelebt wird.
Schwerpunkte
Strategische Schwerpunkte
Um unsere Arbeit möglichst nachhaltig auszurichten, bedarf es zunächst weiterer intensiver Beziehungsarbeit, um geeignete zukünftige Mitarbeiter zu finden. Hierbei geht es um sogenannte „Schlüsselpersonen“, mit denen wir gemeinsam die Arbeit aufbauen werden. Anschließend wird auch die Entwicklung der Organisation einige Jahre in Anspruch nehmen. In diesem Zeitraum sollen die verschiedenen Dienste schrittweise über die nächsten zehn bis zwanzig Jahre aufgebaut werden. Für den Aufbau der Arbeit hoffen wir auf die Unterstützung weiterer Langzeitmitarbeiter z.B. aus der Schweiz oder Deutschland (Mehr dazu hier).
In nächster Zeit liegt unser Hauptaugenmerk nach wie vor auf dem Sprachstudium, der Planung, der Vernetzung und der Erstellung schriftlichen Materials. Zudem möchten wir den Literaturdienst festigen und mit weiteren Standorten ausbauen. Die formelle Antragstellung bei den Behörden für die Gründung unserer Organisation haben wir im Jahr 2022 erfolgreich bewältigt. Im Juni 2023 wurde unsere NGO offiziell eingetragen. Allerdings wird es noch einige Jahre dauern, bis wir die volle Anerkennung als steuerbegünstigte gemeinnützige Organisation erhalten, weshalb wir den Prozess schon früh gestartet haben.
Einen umfassenden Überblick über unsere Vision, Pläne und Arbeitsweise bietet dir unser aktuelles Visionsdokument.
Grundsätzliches - warum wir keine Geschenke machen
Warum wir keine Geschenke machen
Obwohl unter den Ngäbe viel materielle Not vorhanden ist, wirst du bei uns kaum Projekte finden, in denen es darum geht, den Leuten etwas zu schenken. Projekte dieser Art sind zwar weit verbreitet im kirchlichen wie auch säkularen Bereich. Der Vorteil solcher "Hilfsprojekte": sie lassen sich einfach umsetzen und man kann sofort etwas nachweisen (und gute Bilder machen). Sie geben den beteiligten Helfern und auch ihren Spendern das gute Gefühl, damit etwas Positives bewirkt zu haben. Der Ansatz ist aber trügerisch. So ist das Ngäbe-Gebiet ein stummer Zeuge davon, dass solche Vorgehensweisen wenig verändern und im Gegenteil dadurch viele ungesunde Abhängigkeiten geschaffen werden. Im schlimmsten Fall bemühen sich die Leute deswegen weniger aus der Armut auszubrechen, da es bequemer ist, auf Almosen zu warten. Materielle Gaben halten die Leute davon ab, die Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen; sie werden blind für die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen, mit denen sie ihre Situation verändern könnten.
In unseren Projekten verzichten wir bewusst darauf, einzelnen Personen etwas weiter zu geben, das sie nichts kostet. Die Ausnahme sind echte Notsituationen. Bei Anfragen für externe Projekte ist die Voraussetzung für einen möglichen Beitrag unsererseits, dass die Einheimischen einen nennenswerten Teil dazu beisteuern (es soll ihre Projekt sein, nicht unseres).
Anstatt Gelder mit der Weitergabe von materiellen Hilfen zu verbrauchen, besteht unser Ansatz darin, Vernetzung, Bildung und sinnvolle Strukturen zu fördern. Damit sollen die Leute ausgerüstet werden, ihre Probleme besser zu meistern. Zentral sind dabei für uns Schulungen, Gruppenprozesse, aber auch Literatur. Es sind Dinge, die zum Denken anregen, Hoffnung schenken und die Ngäbe motivieren sollen, selbst aktiv zu werden. Dies basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch gottgegebene Fähigkeiten und Ressourcen besitzt, um gemeinsam mit anderen seine Situation zu verändern. Natürlich erfordert dieser Ansatz auch finanzielle Mittel. Diese Art der Investition zielt dabei auf die Bereitstellung nützlicher Strukturen und in die Freisetzung von Personen, die sich mit uns für Veränderung unter den Ngäbe einsetzen. Dies alles soll dazu beitragen, die Leute auszurüsten und zu ermutigen, ihre Herausforderung gemeinsam mit ihresgleichen selbst anzupacken.
Wir sind überzeugt, dass auch wenn unser Ansatz aufwendig ist und Zeit braucht bis Resultate sichtbar werden, diese Vorgehensweise viel nachhaltiger ist und langfristigt viel mehr bewirkt als irgendwelche schöne Hilfsprojekte, wo wir als Westler was für die Armen tun. Unser Wunsch ist es mit unserer Arbeit, diese Menschen, die sich selbst als Arme bezeichnen, nicht einfach als "Hilfsbedürftige" sondern als fähige Menschen mit Würde zu behandeln.
Mehr Erläuterung zu diesem Thema findest du bei "Über uns" unter Arbeitsweise.
Buchtipp «Wenn Nächstenliebe klein macht»
Wer sich mehr mit dem Thema auseinandersetzten möchte, dem sei das Buch «Wenn Nächstenliebe klein macht» herzlich empfohlen. Im Englischen ist der Titel noch viel prägnanter: «When charity destroys dignity».
Der Verlag schreibt zum Buch:
"Wie können wir helfen, ohne zu bevormunden?
Wenn wir für andere tun, was sie selbst können und auch sollten, entstehen ungesunde Abhängigkeiten. Glenn Schwartz beschreibt anhand von vielen Beispielen, wie Wege zu gesunder Eigenständigkeit in der interkulturellen Zusammenarbeit aussehen können – damit Verantwortung, Selbstvertrauen und Eigentümerschaft vor Ort wachsen".
Projektpartner oder Mitarbeiter werden
Wie du Teil von unserer Arbeit werden kannst
Mit der Umsetzung all dieser Ideen kommen große Herausforderungen auf uns zu. Es motiviert uns aber zu wissen, dass wir dies nicht alleine tun müssen. So sind wir dankbar, in allem mit Gottes Führung rechnen zu dürfen. Weiter freuen wir uns jetzt schon auf die vielen einheimischen Mitarbeiter, welche wir mobilisieren möchten, damit sie an verschiedenen Stellen zum Wohl ihres Volkes einen Beitrag leisten können. Genauso würden wir uns aber auch über zusätzliche Verstärkung aus Europa freuen, insbesondere über Mitarbeiter, die bereit wären für langfristige Einsätze. Es gibt aber auch noch andere praktische Möglichkeiten als uns direkt vor Ort zu unterstützen. Mehr dazu findest du hier.
Auch wenn es für dich im Moment nicht dran sein sollte ins Ausland zu gehen, kannst auch du (und auch deine Gemeinde) direkt am Ganzen teilhaben. Auch wenn du nicht direkt an der Front mit dabei bist, kannst du nämlich durch dein Gebet und finanzielles Mittragen einen wichtigen Beitrag leisten und dich an unserer Arbeit beteiligen. Bist du dabei? Mit uns kannst du Teil eines wertvollen Vorhabens sein, mit dem wir Menschen, die zu den Ärmsten dieser Welt gehören, Hoffnung schenken und sinnvolle Hilfe vermitteln möchten.
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Mit deiner Spende bekommst du die Möglichkeit Teil unserer wichtigen Arbeit unter den Ngäbe zu werden. Sei es durch eine Einzelspende oder auch Regelmässig: jeder Beitrag trägt etwas zum Ganzen bei!