ch pa us es de

Aktuelle Blog-Beiträge

 

Unser Zuhause

Der Ort heisst Lechuza (Schleiereule) und besteht aus ein paar duzend über die Hügel verstreute Hütten. Unser Haus befindet sich 500m von einer geteerten Strasse entfernt.

Hausbau

Posted by admin at 09:59 on 05.06.2019

Share:


20190531_074843 (Mittel).jpg

Das Haus ist endlich fertig. Im Moment fehlen zwar noch ein paar kleine Details, aber wir sind froh, dass wir nun das Kapitel Hausbau endlich abschliessen dürfen. Vieles kam anders als gedacht und ging letztlich viel länger als geplant.

Wegen den Massnahmen, die wir gegen den Schimmel treffen mussten, ist unser Zuhause leider letztlich nicht mehr ganz so einfach wie wir es gerne gehabt hätten (z.B. mit Erdboden oder Bambuswänden). In diesem Sinn mischt sich unsere Freude über das «schmucke Häuschen» mit etwas Frust, dass wir es nicht wirklich geschafft haben uns soweit unserem Umfeld anzupassen, wie wir es eigentlich wünschenswert gefunden hätten. Nichtsdestotrotz ist es unser Wunsch, dass das Haus nun für uns in Zukunft ein Ort der Ruhe sein darf (wo wir nicht die Zeit damit verbringen müssen gegen den Schimmel und Allergieprobleme zu kämpfen). Wir hoffen, dass es ein Ort werden darf, welcher uns als Ausgangspunkt für unsere Arbeit dienen darf, um für die Ngäbe ein Segen zu sein.

Hier gibt's ganz viele Bilder und Einblicke in die verschiedenen Phasen unseres Hausbaus. 

Innenausbau & Möbel (April-Mai'19)

 

Nach der groben Arbeit mussten wir viele kleine Details angehen. Im Moment ist das Verbinden der Stromanschlüsse an unsere Solaranlage noch fällig. Im oberen Stock (unser privater Bereich, wo wir schlafen) musste das Linoleum am Boden angemacht werden. Dazu wurde die Treppe verstärkt und dann lackiert. Während wir oben die Trennwände mit Zementfaserplatten gemacht haben, sind die Zimmer oben und auch der untere Bereich durch einen Vorhang vom Rest abgetrennt. Weiter haben wir das Haus mit Moskito-Netz an Türen, Fenstern und weiteren Öffnungen ein wenig gegen ungebetene Gäste versucht zu schützen (was nicht alle Insekten gross davon abhält uns trotzdem zu besuchen). Zuletzt haben wir Betten und einen Tisch mit Bänken fabriziert. Dies und viele weitere Kleinigkeiten haben uns letztlich auch wieder mehr Zeit als erhofft gekostet.

Leben in der Feuchtigkeit

Während wir hoffen, dass die getroffenen Massnahmen helfen werden, dass das Haus selbst nicht schimmelt, ist es nicht zu erwarten, dass wir bei der gegebenen hohen Luftfeuchtigkeit (aktuell meist über 85%) ganz Schimmelfrei leben werden. Da uns wieder bereits Kinderbücher, Schuhe, Geldbeutel, usw. verschimmelt sind, bauen wir aktuell zwei bis drei Schränke, die dann mit einer Lampe oder Entfeuchter trockener sind. So können wir gewisse Sachen zumindest ein wenig vor dem Schimmel schützen…

Neue Wände & Fenster (Feb-März'19)

 

Unser Traum vom einfachen Bambushaus ist leider definitiv ausgeträumt. Nachdem wir uns letztes Jahr noch lange überlegt hatten, ob es Möglichkeiten gäbe, den Bambus zu retten, mussten wir uns letztlich der Realität stellen, dass dieser definitiv nicht für das feuchte Klima in den Bergen geeignet ist. Nebst der Schimmelanfälligkeit war das Haus durch die vielen Ritzen, dem Nebel in der Nacht völlig ausgesetzt.

Nach vielem Recherchieren und Nachfragen, haben wir uns für Zementfaserplatten entschieden (eine Art Eternit, ohne Asbest). Nebst dem, dass diese Platten Feuchtigkeitsresistent und relativ günstig sind, konnten wir so die bestehende Holzstruktur des Hauses mit einigen Anpassungen nutzen. Zuerst mussten wir aber das Holz gegen den Schimmel behandeln, schleifen und dann lasieren, um so das Holz gegen die Feuchtigkeit besser zu schützen.

Wir waren sehr froh über die lange Trockenzeit dieses Jahr, in der wir ungestört von Regen und Feuchtigkeit arbeiten durften und gut vorankamen. Es ergaben sich meist sehr lange Arbeitstage. So fuhren Philipp und Daniel fast täglich unter der Woche in die Berge, um von früh bis spät am Haus zu arbeiten. Zusätzlich halfen zeitweise noch weitere Personen mit. Nebst ein, bis zwei Ngäbe-Freunde, die wir zeitweise anheuerten, half Willi immer wieder beim Bau aus und für einzelne Einsätze auch verschiedene andere Freunde. Gerade rechtzeitig vor Beginn der Regenzeit wurden die nun wasserdichten Wände fertig. Die Rahmen unserer Bambus-Fensterläden haben wir zu Kippfenstern umgebaut, wodurch das Haus nachts nun einiges besser gegen den Regen und gegen die hohe Feuchtigkeit in der Nacht (meist über 90%) geschützt ist.

Weiter geht's! Brennpunkt: Schimmel-Prophylaxe (Jan'19)

 

Nebst dem, dass wir unser Haus baldmöglichst fertig haben möchten, drängte sich mit der bisherigen Erfahrung eine zusätzliche Priorität auf: das Haus soll möglichst Schimmel-Resistent sein! In diesem Sinne haben wir fleissig recherchiert und hoffen, dass es diesmal besser kommt!

Obwohl wir ursprünglich ein möglichst einfaches Haus mit Naturboden bauen wollten, müssen wir in einigen Punkten von unserem Plan abweichen, um unserer Gesundheit Sorge zu tragen. So haben wir uns nun z.B. doch für einen Betonboden entschieden. Dies soll helfen, um die Feuchtigkeit, die von der Erde aufsteigt, etwas einzudämmen (im Haus hatten wir in der Regenzeit immer höhere Feuchtigkeitswerte als draussen, über 90%!). Dazu bauen wir gerade eine Drainage an zwei Seiten des Hauses, welche dieses besser vom Wasser bzw. Feuchtigkeit schützen soll.

Wir sind dankbar, dass wir bisher gut vorangekommen sind. Am 9. Januar (ein Feiertag in Panama) halfen uns mehrere junge Männner mit einem Arbeitstag. Auch von der Familie gab's Unterstützung: So waren Andreas Schwester Marion und ihr Freund Till zu Besuch und halfen ein paarmal mit. Genauso waren Willi und Jeffrey wieder für ein paar Tage wieder bei uns im Einsatz. Auch Philipp arbeitet weiterhin emsig mit. Bei Bedarf kann Daniel meist auch ein oder zwei Helfer aus dem Dorf anheuern.

Aktuell sind die Böden nun alle fertig und auch bei der Drainage fehlt nicht mehr viel. Innen ist die Aufteilung der Wände gemacht und der Bambus von der Fassade haben wir mittlerweile vollständig abgerissen. Als Ersatz für den Bambus werden wir Faserzement-Platten verwenden, da wir diese direkt auf die bestehenden Holzrähmen schrauben können. Vor dem müssen wir noch eine Runde Holzwurm- und Schimmelbehandlung machen...

Wir sind im Moment sehr dankbar für die Trockenzeit. Es macht einiges einfacher (z.B. kommen wir ohne Probleme mit dem Auto bis zum Haus - in der Regenzeit ging's teils nur mit Kette). Wir hoffen vor Begin der Regenzeit (ende März) fertig zu werden und dann umzuziehen. So können wir mit Beginn der Regenzeit vor Ort beobachten, welche Wirkung unsere Massnahmen hatten.

Pause & Start Abbruch (Aug - Dez'18)

 

Wegen Daniels Masterarbeit konnten wir von August bis Oktober leider nicht viel auf unserer Baustelle in den Bergen arbeiten. Aber es wurde trotzdem emsig 'weitergearbeitet'. Nebst den fleissigen Holzwürmern, hat auch die Feuchtigkeit immer deutlichere Spuren gezogen. Auch wenn der Bambus von weitem immer noch sehr schön ausssieht, modert und schimmelt es überall.

Es ist mittlerweile klar geworden, dass wir eine Alternative zum Bambus finden müssen und diesen leider abreissen werden. Es betrifft alle Wände vom Haus. Die am schlimmsten befallenen Teile sind bereits weg. Den Holzwurm haben wir nun mit Gift behandelt und hoffen den bald in Griff zu bekommen. Es sind zum Glück nur einzelne Hauselemente befallen. Es betrifft einzig die Stücke die aus dem äusseren Bereich der Bäume gewonnen wurde, wo das Holz nicht so hart ist.

frueher_heute_Bambus (Klein).jpg

So schnell kann es gehen! Das eine Bild wurde am 17.7 aufgenommen, das zweite genau drei Monate später. Die Bilder stellen zwar nicht den gleichen Hausabschnitt dar (und auch die Lichtverhältnisse machen den Unterschied etwas krasser als es in der Realität ist), aber es zeigt wie es unserm, einst so schönen, Bambus aktuell geht. Beim Abreissen stinkt es richtig nach modrigem Holz!

Anfangs Oktober haben wir auch daran gearbeitet, den Graben um das Haus zu vergrössern, um das Regenwasser möglichst weit vom Haus wegzuleiten. Aktuell ist die Luftfeuchtigkeit im Haus noch über 90%. Nebst dem, ist die Wasserversorgung nun fast fertig und auch die Solaranlage konnten wir endlich richtig in Betrieb nehmen. Immerhin etwas! Wir hoffen, die kleine Anlage hält der hohen Luftfeuchtigkeit stand. 

Start Innenausbau (Juli'18)

Nachdem das Projekt «Hühnerhaus mit Strom» halbwegs abgeschlossen war, hat sich Daniel mit Willi (seinem Vater) in den letzten Wochen wieder unserem Haus gewidmet. Nebst Fenstern und Türen wurde auch die Treppe und Küche in Angriff genommen.

Hühner- und WC-Haus (Juni'18)

 

20180621_101944.jpg

Unser neues WC- & Hühnerhaus ist gleichzeitig auch unser «Strom-haus». Auf dem Dach haben wir vier Solarzellen, die uns mit etwas Strom versorgen werden. Da in der Regenzeit teils die Sonne sehr wenig scheint, werden wir den Kühlschrank mit Gas betreiben. Dadurch brauchen wir nicht so viel elektrische Energie.

Wir sind sehr dankbar, dass wir über einen Freund von Daniel, eine relativ günstige Solar-Anlage kaufen konnten. Er hat dann Daniel auch bei der Installation geholfen (siehe Bild oben).

Unten seht ihr ein paar Bilder vom Bau. Aus Zeitgründen haben wir nun vorerst mal nur ein Plumpsklo gebaut. Später, wenn wir mal etwas mehr Zeit haben, möchten wir eine Kompost-Toilette bauen.

Wände (Mai'18)

Update vom 16. Mai

Haus_waende_fertig.jpg Es geht voran: die Wände sind jetzt dran!

Nachdem wir in den ersten Wochen sehr zügig voran gekommen sind, ging es danach nicht mehr so schnell weiter. Zuerst einmal mussten andere Dinge erledigt werden. Nach ein paar Erholungstagen, mussten wir zuerst in die Hauptstadt für Erledigungen und das Visum von Andrea.

Nachdem Daniel und Willi (sein Vater) dann anfangs Mai endlich wieder loslegen konnten, ging Daniel in der zweiten Woche wortwörtlich die Puste aus. Mit Atembeschwerden und akuten Schmerzen im Brustkorb kam er für ein paar Tage ins Krankenhaus. Es scheint zwar nichts schlimmes zu sein (vermutlich irgendwas mit den Muskeln), aber muss sich nun für einige Zeit schonen... Geduld ist wieder einmal gefragt! 

Rohbau & Vorbereitungen (März/April'18)

Mit noch einigen Fragezeichen legten wir anfangs März los mit dem Bau für uns Haus im Ngäbe-Gebiet. Das Holz und der Bambus lagen bereit, aber abgesehen davon, war noch vieles unklar. Wir sind sehr dankbar für die Hilfe von Daniels Schwager Stefan Schneider (ein Zimmermann), der uns für vier Wochen mit viel Elan unterstützte. Genauso hat uns Willi, Daniels Vater, während dieser Zeit tatkräftig unterstützt. Dank ihnen und der Hilfe, von weiteren einheimischen Freunden und Helfern, kamen wir in den ersten vier Wochen gut voran. 

Unser Ziel war es vor Beginn der Regenzeit fertig zu werden. Diese kam dieses Jahr zwar etwas früher als erwartet, aber immerhin war der grösste Teil vom Dach am 6. April fertig - ein Tag nach dem ersten Regen! Wie wichtig es war, vor der Regenzeit fertig zu werden, zeigte sich an einem Teil vom Bambus der durch den ersten Regen leider etwas nass wurde und umgehend verschimmelte.

Rückblickend war das Ganze zwar eine ziemliche Hauruck-Aktion mit vielen langen Tagen, aber wir sind nun dankbar, dass das Dach steht und wir in dieser kurzen Zeit so gut voran gekommen sind. Stefan Schneider und seine Familie sind nun mittlerweile zurück in der Schweiz. Auch unser Vater ist zurück nach Panama City gegangen, wo Maresi, Daniels Mutter, in dieser Zeit die Stellung mit den Kindern und Jeffrey gehalten hat.

In nächster Zeit werden wir das Ganze nun etwas langsamer angehen. Zuerst müssen wir aber einige Dinge angehen, die in dieser Zeit etwas in den Hintergrund gerückt sind (wie z.B. das Visum von Andrea). Danach wird es als Nächstes darum gehen die Wand-Module zu befestigen und die Innen-Einrichtung zu erstellen.

Vielen Dank auch allen, die durch ihre Spende oder konkreter Geschenkbeitrag, mitgeholfen haben den Hausbau zu ermöglichen.

Um dir etwas Einblick in unser Bauvorhaben zu geben, haben wir hier ein paar Bilder zusammen gestellt. Bei Gelegenheit werden wir in den nächsten Wochen noch weitere hochladen.

IMG_20180318_162238.jpg
 Das Bauland - hier wohnten ursprünglich ein paar Ziegen
IMG_20180313_104046.jpg
 Start der Bauvorbereitungen - ein Sonnendach muss zuerst her!
IMG_20180316_094852.jpg
 Bauvorbereitungen in Las Lajas Das Meiste haben wir hier vorbereitet und dann in die Berge transportiert. Im Bild ist Stefan Schneider im Einsatz!
IMG_20180328_090755.jpg
 Es geht los! Wir starten mit dem Giessen der Sockel für die Pfosten...
IMG_20180327_170323.jpg
 Kies für die Fundament-Sockel. Hectors Landcruiser kam hier zum Einsatz.
IMG_20180403_092849 (Groß).jpg
 Abtransport in die Berge
IMG_20180403_122712.jpg
 Umlade-Station. Für die letzten 500m mussten wir das Material auf den Anhänger laden, da der Lastwagen nicht bis zum Haus fahren konnte.
IMG_20180405_063209.jpg
 Bereit für eine weitere Fahrt in die Berge (950 Höhenmehter, 1 Stunde fahrt)
IMG_20180406_162853.jpg
 Wettrennen mit dem Regen - wir versuchen das Dach fertig zu bekommen, während sich im Hintergrund die Wolken zusammen brauen!
IMG_20180413_180754.jpg
 Das Dach ist fertig