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Gemeindebesuch

Posted by admin at 15:10 on 06.05.2021

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Erlebnisbericht von Salome Bühler Teil 3

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Wie viel Weg nimmst du auf dich, um in die Gemeinde zu fahren? Ich berichte mal von einem Gemeindebesuche mit Mannales.

Aufstehen um 5:45 Uhr. Frühstück um 6.15 Uhr mit Andrea und Daniel, die Kinder schlafen noch und frühstücken dann im Auto. Bald darauf sitze ich zwischen den Kindersitzen auf der Rückbank und habe Chiara auf dem Schoß. Wir fahren steile Bergstraßen hinauf, es ist eine unglaublich herrliche Weite und eine tolle Landschaft. Die Straßen sind sehr herausfordernd, der Motor muss sich sehr anstrengen und wir, als Mitfahrende und Fahrer, auch. Das "Durchschaukeln" auszugleichen ist mit den Stunden dann schon etwas ermüdend.

Ich habe ein traditionelles Kleid (Nagua) von Andrea angezogen, was mir die Entscheidung was ich anziehen soll schon einmal abgenommen hat. Nach ca. 2 Stunden Fahrt kommen wir an, zumindest dachte ich, dass wir angekommen sind. Nun der Weg zur Gemeinde war mit dem Auto hier zu Ende. Weiter ging es zu Fuß.

Wir marschierten entlang eines schmalen Weges durch Gebüsch, Wälder und Felder, links und rechts steile Berge. Plötzlich stehen wir vor einem Fluss. Die Überquerung war für uns Erwachsene kein Problem. Die Kinder wurden Huckepack von den Begleitern genommen. Andrea hielt Nathania in ihrem Tragetuch fest und balancierte über die großen Steine, die im Fluss lagen. Danach folgte auch noch das Klettern über einen Zaun. Nach einem ca. dreißigminütigen Fußmarsch, erreichten wir das Gelände der Gemeinde - Holzhütten auf einer hügeligen Wiese inmitten einer Lichtung, d.h. dahinter ging es steil aufwärts.

Wir wurden freundlich begrüßt und durften an einer Hütte warten, der Pastor ging dann noch kurz duschen und wir bekamen einen Kaffee.

Dann fing der Gottesdienst an. Frauen, Männer und Kinder in ganz bunten Kleidern in einem großen Saal. Ungewöhnlich für mich, dass alle so eng sitzen und keinen Mundschutz tragen. Was mich wirklich berührt hat und sehr schön war, dass wir dort gemeinsam singen konnten. (In Deutschland ist das ja schon seit längerer Zeit leider nicht mehr erlaubt.) Wir wurden sehr herzlich begrüßt und Daniel hielt eine fesselnde Predigt über das Wandeln mit Gott.

Nach dem Gottesdienst wurden wir zum Essen eingeladen. In einem Haus/Hütte, mit offenem, großem Feuer wurden Reis und Bohnen mit Hühnerfleisch für uns gekocht. Kleine Küken und Hunde liefen unter dem Tisch oder zwischen unseren Beinen durch. Der Kaffee war gut gesüßt und hatte ein rauchiges Aroma.

Draußen auf der Wiese am Hang spielten ein paar Jungs Baseball. Es war wirklich ein sehr idyllischer Ort und auch eine große Herzlichkeit war spürbar.

Am Ende des Besuchs wurde Daniel noch gefragt, ob wir eine Gebärende ins Geburtshaus mitnehmen könnten. Sie sei schon seit mehreren Tagen in den Wehen, doch brauche sie wohl Hilfe. Ich stellte mir den weiten, rumpligen Weg vor, das überbesetzte Auto und dann mit einer gebärenden Frau? Würde es wohl eine Geburt ohne medizinische Versorgung im Nirgendwo geben? Sehr froh war ich dann, als wir erfuhren, dass die Frau dann doch zuhause entbinden konnte!

Was für ein Tag!